Die Bauwerksdiagnose mit zerstörungsfreien Prüfverfahren (ZfPBau-Verfahren) gewinnt mit zunehmendem Alter der Infrastruktur an Bedeutung. Sie dient dazu, belastbare Grundlagen für eine bedarfsgerechte Instandsetzung zu schaffen. Bei Neubauten werden ZfPBau-Verfahren zur Qualitätssicherung eingesetzt, um die angemessene Dauerhaftigkeit und Nutzungsdauer zu garantieren. Auch im Bereich der Lebensdauerbemessung lassen sich Kennwerte bestimmen, anhand derer der aktuelle Bauwerkszustand ermittelt und der künftige abgeschätzt werden kann.
Bei der Zustandsermittlung besteht die Hauptaufgabe der ZfPBau-Verfahren darin, visuell nicht erkennbare Schäden und deren Umfang rechtzeitig zu erkennen. Daraus ergibt sich ein großes Potenzial, Kosten gegenüber später deutlich aufwändigeren Reparaturmaßnahmen einzusparen. Die Qualitätssicherung trägt durch den intelligenten Einsatz von ZfPBau-Verfahren dazu bei, Bauherren sachgerechte Bauleistungen nachzuweisen und bietet dem ausführenden Unternehmen die Möglichkeit, seine hochwertige Arbeit zu dokumentieren.
ZfPBau-Verfahren liefern einen wertvollen Beitrag, Kennwerte zum Bauwerkszustand und zu erwartenden Entwicklungen beizusteuern und somit belastbare Planungsgrundlagen zu schaffen.
Die in der Praxis verstärkt zum Einsatz kommende Verfahrenskombination zeigt Vorteile durch präzisere Prüfaussagen und zeitsparendes Messen, insbesondere wenn der gleichzeitige Einsatz mehrerer ZfPBau-Verfahren automatisiert erfolgt. Damit steigen allerdings auch die Anforderungen an die Anwender und ihre Qualifizierung.
Themen dieser Fachtagung sind:
- Information über die Qualifizierung und Ausbildung in der ZfP im Bauwesen
- Vorstellung von Neu- und Weiterentwicklungen der ZfPBau-Verfahren
- Bestandsaufnahme mithilfe von ZfPBau-Verfahren zur statischen Nachrechnung
- Präsentation und praktische Anwendungen von ZfPBau-Verfahren
Die Fachtagung richtet sich an alle, die sich über die zerstörungsfreie Bauwerksdiagnose informieren wollen:
- Anwender und Dienstleister auf dem Gebiet der Bauwerkprüfung.
- Planer und Ingenieure, die Prüfverfahren zur Qualitätssicherung und Zustandsermittlung auswählen müssen.
- Bauherren und Verwaltungen, die den kostensparenden Einsatz und qualitätsverbessernden Nutzen von ZfPBau-Verfahren in Erwägung ziehen.
- Anbieter von ZfP-Leistungen für die Erschließung neuer Geschäftsfelder und den Erfahrungsaustausch.
- Studenten und Ingenieure, die ihre Sachkenntnis in einem zukunftsträchtigen Gebiet des Bauingenieurwesens erweitern möchten.
- Gerätehersteller, die innovative Ideen suchen, um ihre Produktpalette nach den neuesten technischen Möglichkeiten zu erweitern.
Im Rahmen des Konferenzabends in der Versuchshalle der BAM findet eine Geräteausstellung statt und es besteht die Möglichkeit an Vorführungen teilzunehmen. Darüber hinaus bietet eine Posterausstellung Gelegenheit zu vertiefenden Diskussionen.
Vor der Bauwerkdiagnose 2012 findet ein Workshop zur Anwendung von Verfahren zur Bewehrungsortung und Betondeckungsmessung in Theorie und Praxis statt, bei dem neben den Grundlagen der Verfahren auf das DBV-Merkblatt Betondeckung und Bewehrung eingegangen wird. Hierfür ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich.
Vorsitzender des DGZfP-Fachaussschusses ZfP im Bauwesen
Dr. rer. nat. H. Wiggenhauser |